Caroline Darian ist die Tochter einer Frau, die 2024 weltweit als Heldin gefeiert wurde:
Ihr Name ist Gisèle Pelicot.
Ihr Martyrium und das ihrer Familie macht Schlagzeilen, sorgt für Entsetzen, für Unglauben, für Abscheu. Doch ihre Haltung, vor Gericht und auch außerhalb, sorgt für Bewunderung, Respekt und Anerkennung.
Über die Entdeckung, die Taten ihres Vaters, schreibt nun Caroline, ihre Tochter.
"Ich werde Dich nie wieder Papa nennen" ist in tagebuchartiger Form geschrieben und
bricht in knappen, kurz gehaltenen Kapiteln das Unvorstellbare für den Leser herunter.
Das Grauen, das Carolines Familie heimsucht, das sie nicht nur psychisch, sondern auch
physisch lähmt und beinahe kaputt macht.
Auch wenn man die Geschichte aus Presse und Fernsehen kennt, nimmt die Wahrheit aus
Carolines Sicht als Tochter ganz neue Dimension an und trotz der bemerkenswert knappen
und distanzierten Form ist es stellenweise untragbar.
Doch es ist viel mehr als ein Versuch, das Nichtbegreifbare für Außenstehende verständlich
zu machen - es ist eine Abrechnung mit dem Mann, den sie nicht mehr Vater nennen will.
Ein Aufruf an alle Menschen, hinzusehen, zu begreifen - und sich zur Wehr zu setzen.
Wie sie es zusammen mit ihrer Mutter Gisèle getan hat und weiter tun wird.
Es ist kein lesens"wertes" Buch, beileibe nicht - aber ein wertvolles, ein gewichtiges Buch.