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Christa Wolf: 2001-2011
Ein Tag im Jahr im neuen Jahrhundert
Buchtipp von Roswitha Sachse
Geschrieben am 29.03.2013
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Unter dem Titel "Ein Tag im Jahr im neuen Jahrhundert: 2001-2011" erschienen jetzt die Tagebuchaufzeichnungen der leider verstorbenen Schriftstellerin Christa Wolf.

Christa Wolf hat den 27. September zu ihrem Jahrestag gemacht: Seit 1960 hat sie diesen Tag Jahr um Jahr festgehalten. Anfangs noch einer Idee von Maxim Gorki folgend: Schriftsteller in aller Welt sollten ihren 27. September aufschreiben - auf dass sich aus vielen Texten ein großes Mosaik ergeben möge: "Ein Tag der Welt". 

Es ist ein ganz gewöhnliches Datum, doch für Christa Wolf war es über fünfzig Jahre ein besonderes:  Jahr für Jahr beschrieb sie ihren 27. September, fasziniert von der "Bedeutung, die ein durchschnittlicher Tag bekommt, wenn man wahrnimmt, wie viele Lebenslinien in ihm zusammenlaufen".

Als sie dann 2003- Ein Tag im Jahr. 1960-2000- veröffentlichte war die Resonanz überwältigend.

Auch im neuen Jahrhundert widmete sich Christa Wolf diesem Datum. Sie erzählt von großen politischenEregnissen, von der eigenen Arbeit an ihrem letzten großen Werk „Stadt der Engel“, von Freunden, Literatur die sie beschäftigt, aber auch von der nicht einfachen Auseinandersetzung mit dem Altern.

Ganz wichtig ist die Familie für sie, der Ehemann, die Töchter, deren Partner, die Enkelkinder. Sie alle geben ihr Rückhalt und Freude.

Christa Wolf schreibt mit mutiger Offenheit,  wunderbar privat, man lernt sie etwas kennen und nimmt großen Anteil an ihrem Alltag. Solche Sätze wie: „ Ein Leben, das man in Gemeinschaft mit anderen verbringt ist ein reiches Leben!“ klingen zwar einfach wirken aber in einem nach.

Ich finde, noch nie ist man ihr so nahegekommen wie in diesem letzten Buch. Dieses Tagebuch ist einfach ein Ereignis! Eine Lesefreude.

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