Johannes ist das, was man gemeinhin einen Einsiedler nennen würde: unstet, nie zufrieden und rastlos.
Kontakte zu anderen Menschen hält er kaum, nahe steht ihm niemand mehr.
Seit damals, kurz nach der Wende, als sein Vater ihn wort- und erklärungslos verlassen hat, hält er stetig Abstand zwischen sich und anderen Menschen.
Als er eines Tages beim Kramen in alten Erinnerungen auf einen Brief stößt, der an seinen Vater addressiert ist und den dieser weniger Tage vor seinem rätselhaften Verschwinden erhalten hat, gerät Johannes Zurückgezogenheit bedenklich ins wanken.
Und für ihn selbst völlig unerwartet macht er sich auf, Antworten zu finden...
Matthias Jügler erzählt mit "Die Verlassenen" eine ganz unaufgeregte, aber dabei sehr zerbrechliche Geschichte. Über Menschen und ihre Beweggründe, das Alleinsein und die Entscheidungen, die dazu führen - ob diese sich als richtig oder falsch herausstellen, ist am Ende beinahe egal.
Denn manche Einsicht ist am Ende doch eher eine Aussicht auf etwas Neues oder zumindest Unbekanntes.