Mel hat vergessen, wie man lebt - seit sie vor zwei Jahren ihren Mann bei einem Unfall verloren hat, weiß sie kaum noch, was leben heißt.

Ihr Tag besteht aus einem streng geplanten Tagesablauf: ihrer Arbeit als Übersetzerin von zu Hause aus, Mahlzeiten, Spaziergängen und Medikamenten - und ungeplantem Alkohol, um den Schmerz zu vergessen.

Freunde und Familie können nichts weiter, als verzweifelt zuzuschauen, denn sie wissen mittlerweile keinen Rat mehr.

Als ein Anruf von ihren Eltern kommt, findet sich Mel plötzlich auf dem Weg in den Westerwald wieder - ihre Großtante Lene ist gestürzt und braucht Unterstützung.

Da sich ihre Eltern schon so gut wie an Bord eines Kreuzfahrtschiffes befinden, entschließt sich Mel, zu helfen. Koste es, was wolle.

Als sie am Windhof ankommt, ist der Empfang ziemlich unterkühlt.

Lenes Hausarzt Noah jedoch kennt eine ganz andere Seite von Lene, wie er Mel verrät. Denn sie ist nicht die Einzige, die einen schweren Verlust verkraften muss - als sich die beiden Frauen langsam annähern und Mel nach und nach Lenes Geschichte erfährt, verändert sich etwas in ihr. 

Und auch Noahs vorsichtige Annäherungsversuche sieht sie plötzlich in ganz anderem Licht.

Kann sie sich entscheiden, auf ihrem Lebensweg jetzt wieder nach vorn zu blicken oder bleibt sie in der Vergangenheit, die soviel für sie bedeutet hat zurück?

---

Sonja Roos hat mit "Der Windhof" eine Geschichte über den Verlust geschrieben, aber auch über die Hoffnung. 

Dabei hat sie mit Lene eine Figur geschaffen, die dem Leser noch lange im Gedächtnis bleiben wird - mit Ecken und Kanten, schroff und gelchzeitig verletzlich und liebevoll wie die abgelegene Gegend im Westerwald, wo sie zu Hause ist.

Familie und Liebe gehören zusammen, führen aber manchmal getrennte Wege.

Doch das Glück ist auch auf abgelegenen Pfaden zu finden, wenn man sich traut, die Augen zu öffnen.